Gedanken, Kindererziehung

Halloween und Kinder

von Neno |
26/11/2024 |
Kommentar

Inhalt

Es jährt sich wieder die Zeit des Fürchtens; oder doch des Spaßes? Vielleicht ist es aber auch nur ein weiteres Spektakel, das uns serviert wird.

Halloween oder “All Hallows’ Eve ursprünglich genannt kennt mittlerweile jeder in Deutschland und viele feiern dieses Fest sehr Ausschmückend. Die Eltern kaufen Lichterketten und bestimmte Requisiten, die diesen Abend besonders gruselig machen sollen. Die Kinder werden verkleidet und geschminkt, damit sie wie Geister, Hexen und andere untote Wesen aussehen, um dann von Haus zu Haus gehen, um sich ein paar Leckerlis abzuholen; also Süßigkeiten. 

Dieser Brauch hat seinen Ursprung bei den heidnischen keltischen Völkern in Irland, Britannien und Nordfrankreich. Sie glaubten, dass Leben aus dem Tod entsteht, und nahmen daher das Ende des Herbstes als Beginn ihres neuen Jahres, wenn die Natur stirbt und ihrer Überzeugung nach die Zeit der Dunkelheit, des Verfalls und des Todes beginnt. An diesem Tag löschten sie das Feuer in ihren Haushalten, und überall herrschte Dunkelheit.

Nach keltischer heidnischer Überlieferung fielen die Seelen der Verstorbenen vollständig in die Gewalt des Gottes Samhain, des Fürsten des Todes, den es am Neujahrstag durch Opfergaben zu besänftigen galt. Samhain erlaubte, dass an diesem Tag die Seelen der Verstorbenen die Häuser ihrer Familien besuchten. Daher stammt der Brauch, sich als Skelette, Geister, Hexen und Dämonen zu „verkleiden“. Auf diese Weise traten die Lebenden in eine „mystische“ Gemeinschaft mit den Toten, indem sie die Toten nachahmten und im Dunkeln umherwanderten. Dem Glauben nach waren die Seelen der Toten, die zu „Besuch“ kamen, von Hunger erschöpft und baten um Nahrung, also mussten sie gefüttert werden – daher der Brauch namens „Trick or Treating„. Wenn jemand von den Lebenden die Seelen der Verstorbenen nicht bewirtete (treat), würde sie die Rache (trick) des Gottes Samhain ereilen.

Welchen Einfluss hat dieses sogenannte Fest auf die Kinder?

Hierbei passieren gleich mehrere wesentliche Dinge. Zum einen werden die Kinder an das Thema Tod, Dämonen oder Zombies und Magie in der Weise herangeführt, dass es wie ein Spiel aussieht und diese Wesen gar nicht so schlimm sind. Es findet eine Verharmlosung realer Gefahren und ethischer Fragen statt. Dasselbe sehen wir auch in den neuen Zeichentrickfilmen und Animationen, in denen das Böse und Schlechte als cool oder niedlich dargestellt wird. Den Kindern werden mit den Taten dieser Schlechten Charaktere suggeriert, dass Stehlen, Sklaverei, Bestrafung oder gar das Töten nichts schlimmes ist. Ein gutes Beispiel sind die Animationsfilme über die Minions (Ich – Einfach unverbesserlich). Der Originaltitel aus dem Englischen (Despicable Me) bedeutet in der direkten Übersetzung “Ich Verabscheuungswürdiger”. Warum man diesen Titel in Deutsch wohl nicht haben wollte???

Hierbei stellen die Minions Sklaven dar, die unterwürfig und ohne jeglichen Widerstand die Wünsche Ihres Herren Gru ausführen (ein Traum für viele Unternehmer). Das Ganze wird auch so sympathisch und komisch rüber gebracht, dass man diese Figuren einfach mögen muss. Die eigentlichen Beweggründe werden gekonnt verschleiert. Bei den Kindern kommt der Eindruck auf, dass es cool und komisch ist, schlechtes zu tun. Man wird ja auch noch belohnt dafür! Abgesehen davon soll unterschwellig den Kindern ein Verhalten anerzogen werden, das unkritisch ist. Man soll nichts in Frage stellen, sondern Befehle ausführen. Außerdem entzieht man den Kindern ein Gefühl für das Einstehen, für eine gerechte Sache und den Kampf um ein besseres Leben. Warum diese und ähnliche Zeichentrickfilme so gefährlich sind, wird erst dann deutlich, wenn wir uns vor Augen führen, wie Kinder lernen. In meinem Artikel “Was ist mit den heutigen Kindern los?” habe ich dieses Thema in dem Experiment des Dr. Winthrop Kellogg kurz angerissen.

Zum anderen werden Kinder durch das Maskieren unbewusst in okkulte Praktiken eingeführt. Das Hausieren und um Süßigkeiten (Süßes) zu bitten oder im Gegensatz  zu drohen (Saures), steht im Widerspruch zu einem höflichen Umgang sowohl mit Bekannten als auch mit Fremden. Wie oben beschrieben, handelt es sich hierbei um die Besänftigung durch Opfergaben oder der Androhung von Rache. So unscheinbar und spielerisch kindlich es auch erscheinen mag, aber die Tendenz in solch einem Verhalten ist klar. Das Nachahmen dieser Handlungen scheint für uns Erwachsenen kein Problem zu sein, da wir gelernt haben, kritisch zu denken. Das ist unsere „Firewall“, mit der wir verhindern, dass schlechte Gewohnheiten und Informationen ins Unterbewusstsein kommen. Kinder haben jedoch kein oder ein sehr schwach ausgebildetes kritisches Denken. Dieses muss erst erlernt werden. Umso dramatischer sind solche Feste und Praktiken. Denn ohne diesen Filter, verinnerlichen die Kinder das, was sie sehen und tun. Sprich; das meiste wandert direkt ins Unterbewusstsein. Da es mittlerweile bekannt ist, dass unser Unterbewusstsein zu ca. 90% unseres Handelns verantwortlich ist, können wir uns alle denken, welchen starken Einfluss negativ behaftete Praktiken und Handlungen (auch wenn spielerisch und harmlos dargestellt) auf die Entwicklung unserer Kinder haben können. 

Die Kommerzialisierung und Verhaltensänderung

Die Kommerzialisierung von Halloween ist ein Paradebeispiel für die kapitalistische Ausbeutung kultureller Phänomene. Große Konzerne haben dieses ursprünglich heidnische Fest in eine profitable Konsummaschinerie verwandelt. Halloween ist mehr als nur ein harmloses Verkleidungsfest für Kinder. Es ist ein Beispiel dafür, wie große Firmen Geld mit unseren Traditionen machen. Sie bringen Eltern und Kinder dazu, jedes Jahr neue Kostüme, Dekorationen und Süßigkeiten zu kaufen. Kinder lernen so schon früh, dass sie Dinge kaufen müssen, um dazuzugehören. Das kann dazu führen, dass sie denken, ihr Wert hänge davon ab, was sie besitzen.

Gleichzeitig trägt Halloween zur Auslöschung der kulturellen Identität bei. Als importiertes Fest, das in vielen Ländern keine historischen Wurzeln hat, verdrängt es lokale Traditionen und Bräuche. Die Übernahme dieses amerikanisierten Festes führt zu einer Homogenisierung der Kultur, bei der eigenständige nationale und regionale Identitäten verloren gehen. Kinder wachsen mit fremden Symbolen und Ritualen auf, die ihre Verbindung zur eigenen kulturellen Herkunft schwächen. Diese kulturelle Auslöschung geht Hand in Hand mit der New Age Doktrin, die eine vermischte, globalisierte Spiritualität propagiert und dabei traditionelle religiöse und kulturelle Grenzen verwischt. Halloween wird so zu einem Werkzeug des kulturellen Imperialismus, das die Vielfalt der Weltkultur zugunsten einer globalisierten Einheitskultur opfert und gleichzeitig den Boden für eine vermeintlich universelle, aber tatsächlich entwurzelte spirituelle Praxis bereitet.

Was können wir tun?


Die Zeit ist gekommen, unsere Augen zu öffnen und kritisch zu hinterfragen, was wir unseren Kindern mit Halloween wirklich vermitteln. Dieses scheinbar harmlose Fest birgt Gefahren, die weit über einen Abend des Verkleidens hinausgehen.

Wir müssen uns bewusst werden, dass wir durch die Teilnahme an Halloween unbewusst okkulte Praktiken fördern und unsere Kinder dem Einfluss fragwürdiger spiritueller Konzepte aussetzen. Gleichzeitig unterstützen wir ein System, das unsere Kinder zu unkritischen Konsumenten erzieht und ihre kulturelle Identität untergräbt.

Es liegt in unserer Verantwortung, unseren Kindern stattdessen Werte zu vermitteln, die sie zu selbstständig denkenden, kulturell verwurzelten Menschen machen. Lasst uns gemeinsam Alternativen finden, die unsere eigenen Traditionen stärken und unseren Kindern ein gesundes Verhältnis zu ihrer Herkunft und ihren Mitmenschen vermitteln.

Handeln wir jetzt, um unsere Kinder vor den schleichenden Einflüssen zu schützen, die ihre Entwicklung und unser kulturelles Erbe bedrohen. Nur so können wir eine Zukunft gestalten, in der unsere Kinder frei von manipulativen Einflüssen aufwachsen und ihre wahre Identität entfalten können.

Diesen Beitrag teilen
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

MedienEthik im Familienalltag © 2024 Alle Rechte vorbehalten
[email protected]